Advent, Besinnung und der Tod

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Sehr kurze Tage, sehr lange Nächte, Stille, Dunkelheit, Kälte… Eine Jahreszeit, die vielen von uns verhasst ist, die uns fast zur Stille zwingt, zu sich finden, viel Schlaf, Ruhe erlangen.

Alle Jahreszeiten haben ihre Berechtigung, ihren Sinn. Besonders für die sehr Aktiven von uns, die kaum still sitzen können, wie so manche männliche Exemplare 😉 ist es ratsam auch mal die Stille zu leben und zu genießen. Laut Hr. Rüdiger Dahlke sind ja die meisten Alterserscheinungen wie der Verlust des Gehörs und Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates genau dazu da, den immerzu Aktiven noch dazu zu bringen mal in sich zu gehen, weil dies auch gelebt werden muss.

Im Winter stirbt scheinbar vieles in der Natur, in Wahrheit legt es sich schlafen und bereitet sich für neues vor. In diesem Sinne möchte ich gern heute über ein Thema schreiben, welches mir sehr am Herzen liegt, der Tod:

Vor einigen Jahren wurde Anfang Dezember bei meinem Vater eine tödliche Krankheit diagnostiziert. Ohne Chance auf Heilung oder Besserung. Er hatte höchstens noch 6 Monate zu leben. Für uns war das alle ein großer Schock. Bis dahin war meine größte Angst der Tod, ich hasste es einen Leichenwagen zu sehen, ich konnte so gar nicht damit umgehen.  Dank meinem Papa lernte ich nun den Sensenmann zu akzeptieren, als Gefährten zu sehen und nicht als schrecklichen schwarzen Unbekannten!

Mein Vater wollte zu Hause bleiben und auch dort sterben. Erst wollte unser Verstand nicht akzeptieren- im Krankenhaus würde er wohl länger am Leben bleiben, außerdem muss man sich dann selbst nicht so sehr damit befassen. Wir scherzten noch mit Papa, ob er Weihnachten wenigstens noch mit uns feiere und er stimmte zu. In den Weihnachtsferien dann konnten wir auch zu Hause sein und Mama unterstützen, denn mit Papas Gesundheit ging es sehr rasch bergab. Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag raffte er sich noch auf, um wie versprochen mit uns zu feiern. Danach war er meist im Bett. Er aß kaum etwas und wir alle, Mama, meine Schwester, mein Sohn und ich verbrachten viel Zeit mit ihm am Sterbebett.

Papa hatte sein Leben gelebt… er hat sehr viel geraucht und auch den Alkohol nicht gemieden. Er meinte immer er möchte sein Leben gerne kurz aber dafür intensiv leben. Er hatte zum Zeitpunkt der Diagnose schon viel gemistet, ich denke er hat es schon gespürt. Dieses Wissen, daß er in Frieden von dieser Welt geht war für mich eine sehr heilende Erfahrung. Er hat sich nicht gewehrt… er hatte es geschehen lassen. Papa ist am Silvestertag in seinem Bett zu Hause gestorben. Die 2 Tage zuvor war er schon nicht mehr ansprechbar. Er wollte uns wohl frei ins neue Jahr entlassen. Dieser Frieden im Zimmer, in seinem Gesicht, das alles entsprach nicht meiner Angst vor dem Tod…. Es änderte Alles!

Ja sicher waren wir mehr als traurig, so viel Tränen wie ich damals vergossen habe. Aber wir waren traurig, weil er scheinbar nicht mehr bei uns war. Ich wollte noch so viel mit ihm reden, erleben, ihn um mich haben, seine Unterstützung. Aber der Tod selber, nein er ist nicht böse!

Die Monate danach hab ich viele Bücher gelesen, über Nahtoderfahrungen und Ähnliches. Ich habe gemerkt, dass bei uns irgendwas sehr falsch läuft mit diesem Thema. Es wird todgeschwiegen, schwarz getragen, Kinder werden davon ganz fern gehalten. Natürlich bekommt man dann Angst vor diesem unbekannten „Unheilbringer“.

Es gibt Länder da wird mit dem Thema viel natürlicher umgegangen. Alte Menschen spüren, bevor es soweit ist, laden Freunde und Verwandte ein um die letzten Tage mit ihnen zu verbringen, sich zu verabschieden und ja auch zu feiern! 🙂

Auch hab ich damals für mich die Sicherheit gefunden, daß es nach dem Tod eben nicht aus und vorbei ist. Es bleibt was, die Seele existiert. Es gibt auch viele Beweise für die Wiedergeburt, was mein Gefühl und meine Intuition bestätigte. Und ich habe gelernt,  jedes Leben dient unserer Weiterentwicklung. Nichts lernt man hier umsonst, alles bleibt. Und somit hat hier für mich alles einen Sinn. Yes! 😉

Und jetzt hören wir auf Novemberwetter-Trübsal im Dezember zu blasen, zünden uns ein paar Kerzerl an, schicken a paar Busserl an die Geliebten die nicht mehr unter uns weilen, machen Tee, backen Kekserl, hören Weihnachtslieder, legen uns in die Badewanne, lesen, meditieren oder faulenzen einfach :).

Lasst uns diese schöne stille Zeit voll und ganz auskosten und zelebrieren….Wunderschönen 3. Advent euch  allen!

Veröffentlicht von tanzfeder

Salzburger Mädl teilt gerne ihre Erfahrungen mit diversen Methoden/ Therapien zum Glücklich-werden ...

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